Merkblatt Luchsspuren/Trittsiegel
Die Fährte des Luchses zeigt eine leichte Schränkung - also keine schnurgerade Linie wie beim "schnürenden" Fuchs. Der Schrittabstand erinnert an eine Schwarzwildfährte.
Das Trittsiegel (Pfotenabdruck) ist beim erwachsenen Luchs etwa "handtellergroß" und zeigt in der Regel keine Nägel (Krallenabdrücke). Der wichtigste Unterschied zu den Fährten von Fuchs, Hund oder Wolf, die (fast) immer Krallenabdrücke zeigen.
Typisch für den Luchs: die Zehen sind asymmetrisch gespreizt. Soll heißen: teilt man das Trittsiegel durch eine (gedachte) Mittellinie, entstehen - anders als bei Hunden und Wölfen - keine spiegelgleichen Hälften.
Die Vergrößerung zeigt in etwa die natürliche Größe der Trittsiegel.
Keine Regel ohne Ausnahme:
Hin und wieder fährt auch der Luchs die Krallen aus und hinterlässt ihre Eindrücke im Schnee. Typisch ist aber, dass die Nägel im flachen Schnee in einem deutlichen Abstand vor den Zehen aufsetzen. Bei Füchsen, Hunden und Wölfen schließen die Krallenabdrücke direkt an die Zehen an.
Trittsiegel eines großen Hundes. Für Romantiker könnte es auch ein Wolf gewesen sein. Der Pfoten-Abdruck eines Fuchses wäre deutlich kleiner.
Typisch für Caniden (Hundeartige): Die sichtbaren Nägel (Krallenabdrücke) und die einzelnen Zehenballen, die im Vergleich zum gesamten Trittsiegel groß sind. Zudem stehen die Vorderzehen parallel zueinander. Das gilt auch für die hinteren Zehen.
Anders beim Luchs: dort wirken die Ballen im Verhältnis zum gesamten Pfotenabdruck eher klein und spreizen sich "asymmetrisch" (siehe oben).
Hinweis: Wenn allerdings ein Hund (oder Wolf) seine Pfote nur zaghaft aufsetzt (etwa in einer Schlammpfütze), kann er (in seltenen Fällen) auch ein Trittsiegel ohne Krallenabdrücke hinterlassen. Dann bleiben nur noch die weiteren Merkmale (Größe und Parallelität der Zehenballen) zur Unterscheidung von einer Luchsfährte. Es empfiehlt sich immer, die gesamte Fährte abzugehen und unterschiedliche Trittsiegel zu fotografieren.