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Pressespiegel

Gemeinsam für den Luchs

Pressemitteilung, 03. Juni 2004

Vier hessische Jagd- und Naturschutzorganisationen wollen sich künftig gemeinsam um den Luchs in Hessen bemühen. "Das scheue Pinselohr ist eine Bereicherung der heimischen Tierwelt und für Menschen völlig ungefährlich", sagt Jörg Nitsch, Vorstandssprecher des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Zusammen mit dem Ökologischen Jagdverein Hessen (ÖJV) hat der BUND die Federführung der Imagekampagne zugunsten der etwa vor 200 Jahren in Hessen ausgerotteten Wildkatze übernommen. Der neu gebildete "Arbeitskreis Hessenluchs", zu dem auch der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) gehören, wirbt derzeit um weitere Unterstützer und hat ein Spendenkonto eingerichtet, um die dringend notwendigen Informationsmaterialien erstellen zu können

Seit einigen Jahren mehren sich die Anzeichen für eine Rückkehr des Luchses nach Hessen. So gibt es bereits eine Vielzahl von Einzelbeobachtungen im Ringgau und im Spessart. Darüber hinaus existieren Hinweise aus dem Taunus. "Der jahrelange Aufenthalt einzelner Luchse belegt, dass in Hessen noch intakte Lebensräume existieren", erläutert Gerd Bauer von der AG Luchs des ÖJV. Die bisherigen Beobachtungen sind Hinweise auf eine Wiederbesiedlung, lassen aber noch offen, ob bereits von einem gelungenen "Comeback" der großen Katze gesprochen werden kann. Die Rückkehr des Luchses kann heute aus drei Richtungen erfolgen: aus dem Vorkommen im bayerisch-tschechischen Grenzgebiet, dem Vorkommen im Bereich Pfälzer Wald - Vogesen oder aus dem erfolgreichen Aussetzungsprojekt im Nationalpark Harz. Bis zu einer lebensfähigen Population zwischen Neckar und Weser, werden aber noch viele Jahre vergehen. Bis dahin werden in Hessens Wäldern wohl nur Einzeltiere leben, deren Herkunft letztlich unklar bleibt. Spannende Impulse erwarten die Luchsfreunde von den Wiederansiedlungs- und Stützungsprojekten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Sie könnten die Ausbreitung des Luchses nach Hessen beschleunigen. Bis zu einer dauerhaften Wiederbesiedlung sieht der Mitte Mai im Naturschutzzentrum Hessen gegründete Arbeitskreis seine wichtigste Aufgabe in der Öffentlichkeitsarbeit. Vorurteile und irrationale Ängste sollen abgebaut werden. Alle Erfahrungen mit dem europäischen Luchs belegen, dass er für den Menschen ungefährlich ist, aber eine wichtige Rolle als Beutegreifer im Lebensraum Wald wahrnimmt.

Die größte Gefahr droht dem Luchs in den nord- und osteuropäischen Vorkommensgebieten auch heute noch durch den Abschuss als vermeintlicher Beutekonkurrent der Jagd und in Mitteleuropa durch den Straßenbau, der auch die letzten großen Waldgebiete zerschneidet. Luchsfreunde setzen sich deshalb für sorgfältige Umweltprüfungen, und, wenn es gar nicht anders geht, für Querungshilfen wie etwa Wildbrücken ein. „Wir müssen den Luchs heute bei unseren Planungen berücksichtigen, damit er morgen in Hessen leben kann“, mahnt der BUND-Naturschutzreferent Thomas Norgall. Die umstrittene Aussetzung von Gehegeluchsen ohne Freilanderfahrung und ohne wissenschaftliche Begleitprogramme lehnen die hessischen Luchsfreunde entschieden ab. "Solch illegale Freilassungen schaden dem aktiven Artenschutz. Die Natur ist keine Experimentierstube für Laien", begründet Gerd Bauer die klare Haltung der hessischen Verbände.

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