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Der Luchs im Landkreis Hersfeld-Rotenburg

 

Luchsbeauftragte im Landkreis Hersfeld-Rotenburg
Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Haben Sie einen Luchs gesehen, eine „verdächtige“ Fährte entdeckt, ein gerissenes Wild- oder Nutztier gefunden? – Dann informieren Sie bitte einen Luchsbeauftragten:

  • Kurt Tiede: 06621 – 70151
  • Dieter Mathes: Mobil: 0175 – 523 22 58
  • Wolfgang Fröhlich: 06694 – 91 02 59, tagsüber: 05681 – 28 15,
    Mobil: 0171 – 951 73 43

Mehr Informationen auf der Seite Luchshinweise melden.

Erster Nachweis im Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Im November 2012 löste ein Luchs bei Ludwigsau eine Fotofalle aus. In den letzten Jahren hatte der regionale Luchsbeauftragte bereits Risse und Fährten im Landkreis dokumentiert. Es gab auch etliche Beobachtungen. Diese Meldungen konnten aber nur als „Hinweise“ gewertet werden.


Im November hatte auch ein Jäger in der Umgebung mehrfach einen Luchs gesehen. Es dürfte sich um dasselbe Tier gehandelt haben.

Luchs im Seulingswald fotografiert

Im Februar 2014 gelangen bei Friedewald eindeutige Luchsaufnahmen. Die Fotos wurden aus dem Auto heraus in nur 15 m Entfernung mit einem Mobiltelefon gemacht. Sie passen zu etlichen Sichtbeobachtungen und einem Rissfund in diesem Zeitraum. Die Aufnahmen waren der zweite C1-Nachweis im Landkreis. Im Seulingswald war bereits im November 2012 ein Luchs in eine Fotofalle gelaufen.

Luchs im Seulingswald (Foto: Marcel Lepke) Luchs im Seulingswald (Foto: Marcel Lepke) Luchs im Seulingswald (Foto: Marcel Lepke)
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Fotofalle dokumentiert Luchs am Riss

Im März 2014 konnte im Seulingswald erneut ein Luchs fotografiert werden. In Zusammenarbeit mit dem zuständigen Revierförster hatte der regionale Luchsbeauftragte an einem Riss eine Fotofalle installiert.

Am Morgen des 18. März hatte ein Spaziergänger dem Forstbeamten ein totes Reh gemeldet. Da die Rissmerkmale einen Luchs nahelegten, wurde am Fundort die Fotofalle aufgebaut. Am Abend kehrte der Luchs zu seiner Beute zurück und damit in den Sensorbereich der Spezialkamera. Mittlerweile der dritte C1-Nachweis im Landkreis.

Luchs und Rehriss im Seulingswald (Foto: Hessenluchs/Hessen-Forst) Luchs am Rehriss im Seulingswald (Foto: Hessenluchs/Hessen-Forst)
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Video belegt Luchs

Im Mai 2014 gelang im Seulingswald ein weiterer Nachweis. Das Video zeigt einen Luchs an seinem Riss, der allerdings durch hohe Gräser kaum zu sehen ist. Das Tier wurde bei Friedewald in nur 30 m Entfernung aus einem Fahrzeug gefilmt. Es ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen.

 

Das Video ist der vierte C1-Nachweis im Landkreis. Es liegt nahe, dass es sich dabei um jenen Luchs handelt, der bereits im Frühjahr im Seulingswald durch eine Fotofalle und Aufnahmen mit einem Mobiltelefon belegt werden konnte. Beweisen lässt sich das allerdings nicht, da auf allen Bildern und im Video ein einfarbiger Luchs zu sehen ist, der nur an den Läufen schwach gefleckt ist. Der Vergleich individueller Fellmerkmale ist daher sehr schwierig.

C1-Nachweis bei Rotenburg

Im Juli 2015 konnte im Landkreis Hersfeld-Rotenburg erneut ein Luchs fotografiert werden. Der Aufnahmeort im Nordosten von Rotenburg wurde vom regionalen Luchsbeauftragten überprüft.

 

Erneuter Fotonachweis bei Rotenburg

Im Winter 2015/2016 wurde im Umland von Rotenburg immer wieder ein Luchs beobachtet, der wenig Scheu zeigte. Auf der Jagd nach Mäusen und Kaninchen kam er bis an die Dorfränder und wurde auch schon auf einem Friedhof gesehen. Menschen ließ er bis auf 10 m herankommen, ehe er sich zurückzog. Das Verhalten des Tieres ließ nicht zwingend auf einen „zahmen Luchs“ aus einem Gatter schließen. Ganz offenbar verband er Menschen nicht mit Futter, sondern hielt die Zweibeiner einfach nur für ungefährlich. Vermutlich hatte er noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Es ist denkbar, dass es sich um dasselbe Tier handelte, das bereits im Juli 2015 bei Rotenburg fotografiert wurde. Ende Januar 2016 gelangen einige Aufnahmen, die den Luchs beim Mäusefang auf einer Wiese zeigen.


 

Luchs besucht Jäger am Hochsitz

Im Dezember 2016 war ein Jäger im Seulingswald (Kreis Hersfeld-Rotenburg) auf Ansitzjagd. Kurz vor Sonnenuntergang entdeckte er einen ausgewachsenen Luchs, der sich zielstrebig auf seinen Hochsitz zu bewegte. Das Tier blieb schließlich wenige Meter vor der Leiter stehen und schaute zu dem Weidmann hoch. Dem Jäger gelang eine Videoaufnahme mit seinem Mobiltelefon.


 

Der Aufnahmeort wurde vom zuständigen Luchsbeauftragten überprüft. Damit gilt das Video als weiterer C1-Nachweis im Landkreis. Bereits im Januar 2016 war bei Rotenburg ein Luchs fotografiert worden, der bei etlichen Begegnungen mit Menschen wenig Scheu gezeigt hatte. Es ist nicht auszuschließen, dass es sich damals um dasselbe Tier gehandelt hat.

Luchspaar in Waldhessen fotografiert

Eine Reihe von Zufallsaufnahmen bei Nentershausen legen nahe, dass sich im Kreis Hersfeld-Rotenburg ein Luchspaar gefunden hat und möglicherweise Nachwuchs ins Haus steht. Die Fotos gelangen am 10. April 2017 um 9 Uhr direkt an einer Kreisstraße. Die beiden Tiere ließen sich an die zehn Minuten aus dem Auto beobachten. Einer der Luchse rollte sich einige Male auf den Rücken, was als Paarungsverhalten gedeutet werden kann.

Die zweite Aprilwoche ist für ein Ranzgeschehen eigentlich etwas zu spät. Üblicherweise paaren sich die Tiere von Januar bis März. Deshalb wurde zunächst eine Luchsin mit einem fast erwachsenen Jungtier vermutet. Ein vergrößertes Foto zeigt aber bei dem „linken“ Luchs eindeutig männliche Genitalien. Da bei einem vorjährigen Jungtier die Hoden kaum ausgebildet wären, belegt die Nahaufnahme einen erwachsenen männlichen Luchs. Und da sich adulte Kuder aus dem Weg gehen, ist das „rechte“ Tier mit Sicherheit eine Luchsin.

Gut eine Woche später traf ein Jäger bei Cornberg gegen 17 Uhr auf einen Luchs, der auf einem Forstweg unterwegs war. Da der Wind günstig stand und der Beobachter Tarnkleidung trug, kam das Tier bis auf 30 Meter heran. Dabei gelangen etliche Fotos. Nach etwa zwei Minuten verließ der Luchs „in aller Ruhe“ den Schauplatz.

Fellvergleiche ergaben, dass dort mit hoher Wahrscheinlichkeit der Luchs „Yuki“ abgelichtet wurde. Das Tier wurde im Kreis Hersfeld-Rotenburg bereits durch eine Fotofalle identifiziert und zuvor bei Spangenberg (Schwalm-Eder-Kreis) mehrfach nachgewiesen. Mittlerweile gilt als sicher, dass es sich bei „Yuki“ um einen Kuder handelt, der im letzten Jahr aus Niedersachsen zugewandert ist. Dies belegen u.a. Foto- und Gennachweise, die im April 2016 im Nationalpark Harz gewonnen wurden.

Die Aufnahmeorte bei Cornberg und Nentershausen sind etwa 6 km Luftlinie voneinander entfernt. Es ist also nicht abwegig, dass der Kuder bei Nentershausen ebenfalls „Yuki“ ist. Die Fotoreihe gibt das allerdings nicht her.

Luchs verblüfft Jäger

Mitte August 2017 war ein Jäger nördlich von Gerstungen (Thüringen) auf Ansitzjagd. Das Waldgebiet grenzt unmittelbar an Hessen. Als er nichtsahnend die Leiter eines Hochsitzes bestieg, bemerkte er in der Kanzel einen Luchs, der die erhöhte Position offenbar als Ausguck genutzt hatte. Das Tier war zunächst ebenso verdutzt wie der Weidmann, sprang dann aber über die rückwärtige Brüstung des Hochsitzes und machte sich davon. Nach etwa 40 m hielt der Luchs jedoch inne und sah sich den Jäger auf der Leiter an. Der nutzte die Gelegenheit für etliche Aufnahmen mit seinem Mobiltelefon.


Im angrenzenden Landkreis Hersfeld-Rotenburg (Hessen) gibt es mittlerweile etliche Luchsnachweise. Unter anderem wurde im April bei Nentershausen ein Luchspaar fotografiert. Der Aufnahmeort liegt maximal 10 km Luftlinie von der Begegnung in Thüringen entfernt. Die Größe der Streifgebiete legt nahe, dass ein Luchs, der im äußersten Osten des Kreises unterwegs ist, zumindest gelegentlich auch jenseits der Landesgrenze jagt. Allerdings hatte es dort bislang keine Nachweise gegeben.

Begegnung im grenznahen Thüringen

Anfang Januar 2018 war eine Spaziergängerin mit ihrem Hund bei Gerstungen (Thüringen) auf dem ehemaligen „Kolonnenweg“ entlang der alten innerdeutschen Grenze unterwegs. Um die Mittagszeit bemerkte sie in etwa 60 m Entfernung einen Luchs, der ihr langsam folgte, aber stets den Abstand einhielt. Als sie stehen blieb, setzte sich das Tier auf den Weg und schaute interessiert zu Hund und „Frauchen“. Schließlich verschwand es in aller Ruhe im Unterholz. Dabei gelangen ein Video und etliche Fotos.


 

Der historische Weg verläuft entlang der heutigen Landesgrenze zu Hessen. Die Begegnung korrespondiert denn auch mit kontinuierlichen Luchsnachweisen im benachbarten Landkreis Hersfeld-Rotenburg.

Bereits im Sommer 2017 war in dem Waldgebiet bei Gerstungen ein Luchs fotografiert worden, der einen Hochsitz als Ausguck für die Jagd genutzt hatte. Der erste Nachweis im westlichen Thüringen. Mitte Januar 2018 lief auch im 30 km entfernten Nationalpark Hainich ein Luchs in eine Fotofalle. Dort hatte man seit Jahren Fährten und Risse gefunden, aber das Tier nie nachweisen können.

„Yuki” kehrt in den Harz zurück

Im Laufe des Jahres 2018 zog es den Kuder „Yuki“ zurück in den Harz. Er war seit 2016 in Nordhessen resident und streifte meist durch den Kreis Hersfeld-Rotenburg. Dort wurde er im Januar 2018 zum letzten Mal durch eine Fotofalle nachgewiesen. Ende Juni fand man dann bei Tanne (Harz) seine genetischen Spuren an einem Riss, im Juli lief er dort auch in eine Fotofalle. „Yuki“ ist gebürtiger Niedersachse. Im November 2015 hatte ihn das Luchsprojekt Harz bei Königskrug erstmals genetisch identifiziert. Da war er noch mit seiner Mama unterwegs. Seine Heimkehr in den Harz endete leider tödlich. Er wurde dort im Frühjahr 2019 auf einer Landstraße überfahren.

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