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Der Luchs im Werra-Meißner-Kreis (Teil 3)

 

Luchsbeauftragte im Werra-Meißner-Kreis
Werra-Meißner-Kreis

Haben Sie einen Luchs gesehen, eine „verdächtige“ Fährte entdeckt, ein gerissenes Wild- oder Nutztier gefunden? – Dann informieren Sie bitte einen Luchsbeauftragten in Ihrem Landkreis:

  • Stephan Boschen: 05654 – 98 72 80, Mobil: 0172 – 900 03 64
  • Gerhard Scholz: 05542 – 22 28, Mobil: 0160 – 534 08 86

Mehr Informationen auf der Seite Luchshinweise melden.

Jungluchse mehrfach dokumentiert

Ende August 2013 gelang im Kaufunger Wald (Werra-Meißner-Kreis) ein erneuter Reproduktionsnachweis. Eine Luchsin mit ihren zwei Jungen wurde von einer Fotofalle des Forstamtes Hessisch Lichtenau erfasst.

Ebenfalls im August traf ein Mountainbiker am Bilstein im Kaufunger Wald auf eine Luchsin mit drei Jungen. Dem Beobachter gelangen leider nur einige Fotos des erwachsenen Tieres. Die Jungen waren fotoscheu. Sie werden als „etwa so groß wie eine Hauskatze“ beschrieben.

Es war gegen 10.30 Uhr, als der Radfahrer das morgendliche Sonnenbad der Luchsfamilie auf einem Waldweg störte. Die Gruppe konnte zunächst aus nur 3 Meter Entfernung beobachtet werden. Dann verschwand sie ohne Hast im Unterholz. Die Luchsin stupste die Jungen immer mal wieder an, um den gemächlichen Abgang ein wenig zu beschleunigen.

Im September 2013 wurde ein Forstbeamter im Kaufunger Wald zu einem toten Reh gerufen, das sich als Luchsriss herausstellte. Das war leicht zu erkennen, da er dort auf eine Luchsin mit drei Jungen traf. Die Gruppe konnte fotografiert werden. Allerdings gibt es nur Bilder, auf denen zwei Jungtiere zu sehen sind. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass wir es mit derselben Luchsfamilie zu tun haben, die im August in die Fotofalle lief. Das dritte Jungtier könnte damals von der Fotofalle nicht erfasst worden sein. Denkbar ist aber auch, dass in diesem Bereich zwei Luchsinnen mit jeweils zwei und drei Jungluchsen unterwegs sind.


Ebenfalls im September 2013 gelangen ganz in der Nähe weitere Zufallsfotos, die ein Luchsweibchen mit drei Jungen dokumentieren. Diese Bilder sind nur im Internet zugänglich, da wir die Fotorechte nicht bekamen. Der Aufnahmeort wurde vom zuständigen Luchsbeauftragten überprüft. Damit gibt es drei Fotonachweise vom 2013er Luchsnachwuchs im Landkreis. Bei Hessisch Lichtenau waren bereits im Januar 2013 Jungtiere der Vorjahresgeneration dokumentiert worden.

Luchs auf dem Hohen Meißner nachgewiesen

Ende Mai 2014 konnte auf dem Hohen Meißner ein Luchs mit einer Videoaufnahme dokumentiert werden. Der erste C1-Nachweis im Osten des Werra-Meißner-Kreises.

Bei einer abendlichen „Ansitzjagd“ sah ein Jäger, dass ein Luchs langsam auf seinen Hochsitz zukam. Er hielt das Geschehen mit seinem Mobiltelefon fest. In etwa 15 m Entfernung hielt das Tier inne und begann an einem verdeckten Riss zu fressen. Wie sich später herausstellte, lag dort ein totes Reh, das dem Jäger zuvor nicht aufgefallen war.

 

Schließlich bemerkte auch der Luchs den Jäger, kam zum Hochsitz herüber und schaute aufmerksam die Leiter hoch. Als er zu seiner Beute zurückgekehrt war, verließ der Weidmann den Ansitz. Auf seinem Weg zum Fahrzeug folgte ihm der Luchs in geringem Abstand, blieb aber dann am Waldrand zurück und beobachtete aus der Distanz den Jäger an seinem Auto. Der Luchs hatte ihn offenbar „eskortiert“, weil er seinen Riss in Gefahr sah.

Jungluchse bei Hessisch Lichtenau

Die ersten Jungluchse im Erfassungsjahr 2014/15 wurden im Oktober 2014 bei Hessisch Lichtenau fotografiert. Die Aufnahmen gelangen mit einem Mobiltelefon. Sie zeigen in großer Entfernung eine Luchsin mit drei Jungtieren. Das dritte Junge wurde zwar beobachtet, ist aber auf den Fotos nur zu erahnen. Bereits im September 2014 war bei Hessisch Lichtenau eine Luchsfamilie gesehen worden.

 

Begegnung am Hohen Meißner

Ende November 2015 war ein Naturfotograf am frühen Nachmittag auf dem Hohen Meißner unterwegs. Er war schon eine Weile mit Nahaufnahmen von Pilzen beschäftigt, als er in unmittelbarer Nähe einen Luchs bemerkte. Das Tier saß nur 15 Meter entfernt im verschneiten Unterholz und schaute ihm beim Fotografieren zu. Als sich der Fotograf dann vorsichtig zurückzog, verschwand auch der Luchs ohne Hast im Wald. Es gelangen mehrere Aufnahmen. Ein erneuter Beleg für das Vorkommen des Luchses im östlichen Werra-Meißner-Kreis.

 

Luchskuder aus Niedersachsen am Meißner verendet

Ende August 2017 wurde der besenderte Luchs M10 bei Germerode (Werra-Meißner-Kreis) tot gefunden. Bei der Obduktion durch das IZW in Berlin konnten keine Geschossreste entdeckt werden, so dass von einem natürlichen Tod ausgegangen werden muss. Da der adulte Kuder schon stark verwest war, ergaben sich auch keine eindeutigen Hinweise auf Krankheiten.

M10 war im Februar 2017 bei Hildesheim vom Luchsprojekt Harz besendert worden. Von dort wanderte er innerhalb kurzer Zeit in den Harz. Mitte Mai überquerte er dann bei Bad Sooden-Allendorf die hessische Grenze und wurde seither im Raum Hessisch Lichtenau geortet. Mit rund 150 Kilometern (Luftlinie) bzw. 300 Kilometern bei Verbindung aller telemetrischen Nachweispunkte ist dies die bisher längste Wanderung eines niedersächsischen Luchses, die dokumentiert werden konnte.

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