Der Arbeitskreis Hessenluchs auf Facebook
Impressum Suche Sitemap
 

Der Luchs im Werra-Meißner-Kreis (Teil 4)

 

Luchsbeauftragte im Werra-Meißner-Kreis
Werra-Meißner-Kreis

Haben Sie einen Luchs gesehen, eine „verdächtige“ Fährte entdeckt, ein gerissenes Wild- oder Nutztier gefunden? – Dann informieren Sie bitte einen Luchsbeauftragten in Ihrem Landkreis:

  • Stephan Boschen: 05654 – 98 72 80, Mobil: 0172 – 900 03 64
  • Gerhard Scholz: 05542 – 22 28, Mobil: 0160 – 534 08 86

Mehr Informationen auf der Seite Luchshinweise melden.

Luchs „M9“ nimmt eine Abkürzung

Der in Niedersachsen besenderte Luchs „M9“ war im Frühjahr 2019 überwiegend im Werra-Meißner-Kreis unterwegs. Mitte März lief er ausgesprochen entspannt durch einen Bauernhof in einem Ortsteil von Hessisch Lichtenau. Die dort installierte Überwachungskamera erfasste ihn kurz nach Mitternacht.


 

Da in und an dem Gehöft keine Nutztiere gehalten werden, ging es offensichtlich nicht um einen Beutezug. „M9“ wollte wohl lediglich zu einem nahen Waldrand und die Durchquerung der Hofstelle war der kürzeste Weg. Inzwischen hat das Luchsprojekt Harz die Funksignale des Kuders ausgewertet und seinen Aufenthalt im Westen von Hessisch Lichtenau bestätigt.

Schafe bei Hessisch Lichtenau gerissen

„M9“ bei Hessisch Lichtenau (Foto: Mike-Patrick Heinemann)
„M9“ bei Hessisch Lichtenau

Als Hobbyzüchter Mike-Patrick Heinemann Mitte Januar 2019 auf seine Weide bei Hessisch Lichtenau (Werra-Meißner-Kreis) kam, lagen seine zwei Zwerg-Schafe tot hinter dem Elektrozaun. Nur wenige Meter daneben bewachte ein Luchs mit Senderhalsband die beiden Risse. Der entfernte sich nun ohne Hast über die Nachbarweide und konnte dabei fotografiert werden. Der zuständige Luchsbeauftragte dokumentierte die typischen Fraßspuren und die ordnungsgemäße Zäunung durch 1,20 m hohe Gitternetze, die ausreichend Strom aufwiesen. Das Luchsprojekt Harz bestätigte wenig später verdichtete Ortsmeldungen von Kuder „M9“ auf Heinemanns Weide. Der „Täter“ war identifiziert.

Schon Wochen zuvor hatte „M9“ an der Landesgrenze bei Hann. Münden für Aufsehen gesorgt, als er dort am vierten Adventssonntag ein gerissenes Reh bewachte und sich von Spaziergängern nicht weiter stören ließ.
Seine Telemetrie-Daten zeigen, dass er sich wenig später für die Rückkehr nach Hessen entschied, wo er bereits 2016 nachgewiesen worden war. Damals wurde er bei uns als „Pou“ registriert.

Bei seiner neuerlichen „Hessen-Tour“ ab Ende Dezember 2018 wurde „M9/Pou“ nicht nur kontinuierlich geortet, sondern auch am 28.12.18 bei Alheim (Kreis Hersfeld-Rotenburg) fotografiert. Das Senderhalsband war nicht zu übersehen. Danach zog er wieder gen Norden in den Werra-Meißner-Kreis, wo er auf die beiden Zwerg-Schafe traf. Die Kleinwüchsigkeit der Tiere dürfte dabei eine Rolle gespielt haben, denn andere, normal große Schafe auf Heinemanns Weide hat er nicht angerührt. Der Züchter bedauerte natürlich den Verlust seiner seltenen Quessant-Schafe, zeigte aber auch Verständnis für den Luchs, der ja „erlaubte“ und „unerlaubte“ Beutetiere nicht unterscheiden könne. Natürlich habe auch die Großkatze das Recht, in Hessens Wäldern zu leben.

Zum Seitenanfang

©2022 Arbeitskreis Hessenluchs – Kontakt: Gerd Bauer – eMail: gerdbauer33@AOL.com – Tel.: 0611 - 84 65 43 | Datenschutz